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  • ivonneszynkiewicz

Rezension zu „So nah der Morgen“




 

Daten:

So nah der Morgen – Oak Harbor 1 von Jessica Winter – Tinte & Feder – 366 Seiten – ISBN: 978-2496713725 – veröffentlicht am 12.09.23 – 11,99€



 


Klappentext:


Nur mit dir will ich meinen Weg gehen …

Charlize hat alles zurückgelassen, von dem sie dachte, es wäre ihre Zukunft: ihren Job, ihre Wohnung, ihren Verlobten. Nur ihren Brautstrauß und die gefühlt dreiundzwanzig Schichten Tüll ihres Kleides hat sie mitgenommen nach Oak Harbor. Den Ort, der vor zehn Jahren das erste Zuhause war, das sie kannte. 431 Tage hat sie hier verbracht, bis ein schreckliches Ereignis das kleine Städtchen erschütterte.

Jetzt ist sie zurück, obwohl Charlie sich geschworen hatte, nie wieder zurückzukehren. Und sie trifft gleich auf den Jungen, dessen Herz sie mitgenommen hat, als sie damals gegangen ist. Der Junge, der nun ein Mann ist und ihr unmissverständlich klarmacht, dass sie sich von ihm fernhalten soll. Doch diesmal will Charlie um ihr Morgen kämpfen, selbst wenn das bedeutet, sich den Schatten von gestern zu stellen.



 


Meine Meinung:


Die Geschichten von Jessica Winter sind für mich immer ganz besonders. Deshalb macht mein Herz immer einen kleinen Hüpfer wenn sie etwas Neues ankündigt. Und mit der Geschichte rund um Charlie und Noah hat sie mir wirklich tolle Lesestunden bereitet.

Charlie ist eine sehr besondere Protagonistin. Sie hat einen sehr weichen Kern aber hat sich eine sehr harte Schale angelegt. Nachdem sie ihren Eltern weggenommen wurde, ist Charlie von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht worden. Den Kontakt zu ihrer jüngeren Schwester hat sie verloren und so ist alles was ihr bleibt der jährliche Besuch zum Geburtstag von ihrer Mutter. Nicht das Charlie sich darüber freut, deshalb ist sie eher froh als diese Besuche nach ihrem zwölften Geburtstag enden. Mich hat die Stärke, die Charlie zeigt wirklich beeindruckt. Obwohl sie so viel Leid erfahren musste, schafft sie es trotzdem noch Menschen in ihr Herz zu schließen. Auch wenn dies etwas dauert und sie erst nach und nach lernt den Menschen zu vertrauen. Trotzdem gibt es diese ganz besonderen Menschen in ihrem Leben.

Einer dieser Menschen ist Noah. Sein Herz schlägt seit dem ersten Zusammentreffen für Charlie. Immer wieder versucht er sie aus schwierigen Situationen zu retten. Auch wenn Charlie das natürlich nicht möchte. Bei ihm findet sie trotzdem dieses Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit, dass sie immer vermisst hat. Noah ist ein sehr warmherziger Mensch. Er kümmert sich aufopferungsvoll um die Menschen, die er liebt. Neben Charlie, ist das auf jeden Fall sein Großvater Marvin. Im Gegensatz zu Charlie ist Noah offener mit seinen Gefühlen. Da er aber auch in einem ganz anderen Setting aufwachsen durfte, ist das nur verständlich.

Die Beziehung der beiden ist wirklich besonders. Man. Merkt einfach sofort das die beiden füreinander geschaffen sind. Die Anziehung lässt sich einfach nicht leugnen. Trotzdem zeigt es eben auch, das Gefühle alleine oft nicht reichen. Manchmal sind einfach Dinge passiert, die verarbeitet werden wollen. Die den Anderen so verletzt haben, dass er sich eben nicht sofort wieder in diese Beziehung stürzt. Mir hat es unglaublich gut gefallen, wie einfühlsam Jessica den Weg von Charlie und Noah beschrieben hat. Sie hat den beiden den Raum gegeben den sie gebraucht haben um ihre Traumata zu verarbeiten und Wege des Umgangs damit zu finden. Das Ganze wurde aber eben auf eine sehr realistische Weise gemacht. Hier gibt es nicht ein paar Küsse und intime Momente und alles ist gut. Denn so leicht ist es im realen Leben nun mal nicht. Und so haben Noah und Charlie einen wirklich harten Weg vor sich. Dabei gibt es aber immer wieder schöne und durchaus auch lustige Momente. Denn auch die Nebencharaktere sind spannend und wirklich unterhaltsam. Alles eingebettet in ein wunderschönes Setting in Oak Harbor. Ich hoffe sehr, dass wir als Leser noch einmal hier her zurückkommen dürfen. Es werden hier wirklich wichtige Themen angesprochen. Und auch wenn in Deutschland viele Gesetzte rund um Pflegefamilien anders sind als in Amerika, so ist es doch auch wichtig die Menschen hier zu sensibilisieren und zu zeigen was es mit einem jungen Menschen macht der so aufwachsen muss. Ich bin froh, dass Jessica neben wundervollen Liebesgeschichten auch immer diese besonderen Themen heraussucht und uns tiefere Einblicke schenkt.

„So nah der Morgen“ ist für mich ein absolutes Herzensbuch. Auf jeden Fall ein Jahreshighlight und bekommt von mir 5 von 5 Lesekatzen. Danke Jessica für diese tolle Geschichte.



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